Mineralische Mörtel

An jedem Denkmalbauwerk wurden beim Bau oder bei späteren Veränderungen bzw. Reparaturen mineralische Mörtel zum Maurern, Verfugen oder Verputzen verwendet. Die Zusammensetzung der Mörtel spiegelt die zeitlich und regional verfügbaren Rohstoffe wider. Dabei ist Kalk (Weißkalk, Dolomitkalk, hydraulischer Kalk) bis zur Erfindung der hydraulischen Bindemittel (Romanzement, Portlandzement) im 19. Jahrhundert das am meisten verbreitete Bindemittel in den vier Bundesländern des IFS. In Thüringen und Osthessen spielt zudem Gips als Mörtelbindemittel eine wichtige Rolle.

Die chemisch-mineralogische Mörtelanalyse zur Dokumentation der Befunde ist ein Arbeitsschwerpunkt im Rahmen dieses Themas. Die Analyseergebnisse können auch Hinweise auf traditionelle Handwerkstechniken bei der Herstellung der Bindemittel und Mörtel geben.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt sind Recherchen zur Verfügbarkeit und Beurteilungen der damals und heute verfügbaren Bindemittel und Mörtel hinsichtlich Zusammensetzung und Eigenschaften. Bei der Bewertung neuer Mörtel für aktuelle Restaurierungsvorhaben stehen die Verträglichkeit mit dem Altbestand, das Langzeitverhalten und die Optimierung der Applikation im Mittelpunkt.

Ausgewählte Publikationen:

Zu Kalk und hier insbesondere zu den verschiedenen Qualitäten des Kalks:

IFS-Mitteilung Nr. 7

IFS Bericht Nr. 12, 16 und 26

Zu Bindemitteln und Mörteln allgemein:

IFS-Bericht Nr. 46

IFS-Bericht Nr. 48

Zu Gips und hier insbesondere zum problematischen Umgang mit gipshaltigem Mauerwerk

IFS-Bericht Nr. 35, 42, 57

WTA-Merkblatt 2-11-07/D: Gipsmörtel im Mauerwerksbau und an Außenfassaden